Eine gute Literaturrecherche ist kein Zufallsprodukt: Sie ist planbar, systematisch und — mit ein paar Tricks — deutlich effizienter. In diesem Text beschreibe ich meinen persönlichen Ablauf, den ich in Schule, Nachhilfe und Hochschule immer wieder benutze. Er begleitet dich von der Fragestellung bis zur fertigen Quellenliste und enthält konkrete Tools, die mir die Arbeit erleichtern.
Fragestellung präzisieren
Alles beginnt mit einer klaren Frage. Bevor ich auch nur eine Suche starte, formuliere ich das Forschungsziel in einem Satz. Das zwingt zu Präzision und verhindert, dass ich mich in irrelevanter Literatur verliere. Hilfreiche Fragen, die ich mir stelle:
Beispiel: Statt „Klimawandel und Landwirtschaft“ formuliere ich „Wie beeinflussen veränderte Niederschlagsmuster die Maiserträge in Süddeutschland zwischen 2000 und 2020?“ Diese Eingrenzung hilft bei der Auswahl der Datenbanken und Suchbegriffe.
Suchstrategie entwickeln
Eine durchdachte Suchstrategie spart Zeit. Ich arbeite mit einer Mischung aus Schlüsselwörtern, Booleschen Operatoren und Filtern. So gehe ich vor:
Ich schreibe mir oft Suchen in einem einfachen Textdokument vor, damit ich sie später wiederverwenden oder anpassen kann. Beispiel einer Suchanfrage für Google Scholar oder eine Bibliotheksdatenbank:
Auswahl der Quellen und Tools
Wo ich suche, hängt von meinem Thema und dem Zugangsrecht ab. Hier meine Favoriten:
Wichtig: Nicht jede Quelle ist gleichwertig. Ich bewerte jede Arbeit nach Autorität (Wer schreibt?), Aktualität (Wann wurde veröffentlicht?), Methode (Wie wurden Daten erhoben?) und Zitierhäufigkeit (Hat die Arbeit Einfluss?).
Effiziente Systematik beim Lesen
Ich lese nicht alles komplett. Mein Vorgehen ist stufig:
Für Notizen nutze ich die Cornell-Methode oder einfache digitale Notizen (z. B. in OneNote oder Notion). Wichtige Punkte, Methodik, Ergebnisse und Zitate notiere ich mit Seitenangabe — das erspart späteres Suchen.
Literaturverwaltung: Ordnung ist alles
Eine saubere Literaturverwaltung ist Gold wert. Ich benutze meist Zotero oder Mendeley. Beide haben Browser-Plugins, mit denen ich Quellen mit einem Klick speichern kann. Vorteile, die ich schätze:
Mein Tipp: Lege von Anfang an eine Ordnerstruktur an (z. B. nach Kapiteln, Methoden oder Schlagwörtern). So findest du später alles wieder.
Kritische Bewertung und Synthese
Wenn ich mehrere Quellen habe, vergleiche ich systematisch: Stimmen die Ergebnisse überein? Welche Methoden wurden genutzt? Gibt es widersprüchliche Befunde? Dafür erstelle ich mir oft eine Tabelle mit folgenden Spalten:
| Quelle | Fragestellung | Methode | Ergebnisse | Relevanz |
Solche Tabellen kann man einfach in Google Sheets oder Excel anlegen. Sie helfen, Muster zu sehen und Lücken in der Literatur zu identifizieren — vielleicht findest du Bereiche, die weitere Forschung benötigen.
Quellen zitieren und die Quellenliste erstellen
Beim Schreiben ziehe ich konsequent eine Zitierweise durch, die von der Hochschule oder dem Journal vorgegeben ist. Praktische Hinweise:
Ich überprüfe unbedingt die Vollständigkeit: Autorennamen richtig geschrieben, DOI vorhanden, URL und Zugriffsdatum bei Online-Quellen. Kleine Fehler wirken unprofessionell und können Rückfragen provozieren.
Organisatorische Tipps und Zeitmanagement
Literaturrecherche ist zeitintensiv — plane sie ein. Ich arbeite mit Zeitblöcken: 90 Minuten intensive Suche, 15 Minuten Pause, 60 Minuten Lesen und Notieren. So bleibt die Konzentration hoch. Weitere Tipps:
Fehler, die ich gelernt habe zu vermeiden
Aus meiner Erfahrung sind das die häufigsten Fallen:
Wenn du diese Fehler vermeidest, sparst du Nerven und Zeit.
Wenn du möchtest, kann ich dir eine Vorlage für die Suchstrategie, eine Beispiel-Tabellenvorlage oder eine Schritt-für-Schritt-Checkliste für die Literaturverwaltung zuschicken. Sag mir kurz, welches Format du bevorzugst (PDF, Word, CSV für Tabellen) — dann passe ich es für dich an.